Je nach Alter eines Menschen, haben Schlafstörungen teilweise sehr unterschiedliche Ursachen. Fehlende Struktur im Alltag, Medienkonsum und Bewegungsmangel spielen praktisch immer eine Rolle. Diese Faktoren zu beeinflussen kostet nichts und ist häufig sehr wirksam, vor allem, wenn früh damit begonnen wird. Einzig die unerklärliche Abneigung von uns Eltern zu Hause sinnvolle, gut verständliche Regeln aufzustellen, vorzuleben und durchzusetzen, scheint ein fast unüberwindliches Hindernis auf dem Weg zu mehr Lebensqualität und Gesundheit bei unseren Kindern! Übrigens: wem es gelingt, der wird schnell herausfinden, dass es viel weniger Streit und vielmehr schöne gemeinsame Zeit gibt!
Neugeborenen & Sägulinge
Je jünger ein Kind ist, desto vielfältiger sind die Ursachen für Störungen des Schlafes. Viele Ursachen sind häufig …
- Verdauung: die sogenannten Drei-Monats-Koliken
- eine emotional belastete Schwangerschaft: der Schreck ganz unerwartet oder ungewollt schwanger zu sein, ein belastetes Arbeitsumfeld, Probleme in der elterlichen Beziehung, Schwierigkeiten mit den Schwiegereltern im gleichen Haus, Blutungen in der Frühschwangerschaft, vorzeitige Geburtsbestrebungen sind nur einige Einflüsse, die zu Sorge und Angst führen können.
- eine traumatische Geburt.
- Reizüberflutung durch viele soziale Kontakte, Radio und Bildschirm.
- Luftwegsinfekte mit behinderter Nasenatmung und Husten.
- ab einem Alter von vier Monaten kann auch Zahnen zu deutlich vermehrter Unruhe führen.
Andere sind seltener
- Angeborene Besonderheiten, wie ADHS oder Hochsensibilität oder autistisches Verhalten können den Nachtschlaf erheblich beeinträchtigen.
Therapie
Die genaue Behandlungsstrategie ergibt sich aus der Leidensgeschichte. Rhythmus im Alltag, Entzug von Sinnenreizen und Behandlung von Luftwegsinfekten sind Erste Hilfe-Massnahmen, die schnell fruchten, keine Nebenwirkungen haben und nichts kosten. Alles weitere muss sich im persönlichen Gespräch ergeben.
Kleinkinder
- Bis ins dritte Lebensjahr können Zahnungsbeschwerden auftreten und damit den Nachtschlaf stören.
- Bereits im ersten Lebensjahr sind viele Kinder ständiger Reizüberflutung durch Radio, Bildschirme oder viele soziale Kontakte in Kinderkrippe oder im häuslichen Umfeld ausgesetzt.
- Die Verdauung plagt viele Kinder schon bald nach der Geburt. Eine gestörte Verdauung ist häufig auch die Wurzel für Schleim in den Luftwegen und Infektanfälligkeit.
- Luftwegsinfekte mit behinderter Nasenatmung und Husten.
- Unsichere Bindung ist eines der schwierigeren Themen, da sie vielen entweder nicht bewusst sind oder in hohem Masse schambehaftet. Lassen sich die Eltern aber darauf ein, können wahre Wunder geschehen und zu unverhofftem Familienglück führen!
- Angeborene Schwächen. Hier kennt die Chinesische Medizin vor allem zwei Aspekte, die besonders das Ein- und Durchschlafen stören können: Shen, der Geist und Hun, die Wanderseele machen Kind und Eltern die Nächte oft zum Albtraum.
Therapie
Kleinkinder haben noch einen hohen natürlichen Bewegungsdrang: sorgen sie als Eltern dafür, dass dieser ausgelebt werden kann, das baut Stress ab! Kinder gehören weg von Bildschirmen und Audiogeräten! Luftwegsinfekte gehören angemessen behandelt. Ob Zwiebel reicht, merken sie schnell selber. Im Zweifel bitte beim Kinderarzt beraten lassen. Alles weitere sollte in einem persönlichen Gespräch erkundet werden.
Schulinder
- Reizüberflutung spielt auch in diesem Alter eine erhebliche Rolle, zumal viele Inhalte sich um Gut und Böse drehen oder in noch so süssen Zeichentrickserien existentielle Konflikte aufgeworfen werden, die von Kindern im Grundschulalter häufig nicht erfasst und bearbeitet werden können. So entstehen Ängste.
- Bewegungsmangel: während Bewegung zu Stressabbau führt, verhindert Bewegungsmangel angemessenen Abbau von Stresshormonen. Vor dem Bildschirm sitzen viele Kinder wie gelähmt im Dauerstress der einprasselnden Bilder.
- Überforderung ist ein Thema des Schulalters, leider oft schon in der ersten Klasse. Werde ich nur geliebt, wenn ich die in mich gesetzten Erwartungen auch erfülle? So schnell kann eine unsichere Bindung von Seiten des Kindes entstehen!
Therapie
Bildschirm & Radio aus, raus ins Freie bei jedem Wetter und für Bewegung sorgen. Alles weitere ist etwas komplexer und bedarf der genauen Befragung und Besprechung
Jugendliche
Spätes Einschlafen ist ganz normal in diesem Alter. Kommt aber ausufernder Medienkonsum mit der zugehörigen Reizüberflutung dazu, kann aus Schlafmangel schnell Schlafentzug dazu. Die Auswirkungen können dramatisch sein. Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen, Depression, manische Zustände, Fehlernährung und vieles andere mehr sind denkbar. Auch hierbei handelt es sich um eine Störung des „chinesischen“ Herzens!
Therapie
Als Erste Hilfe sind klare häusliche Strukturen mit klarem Rhythmus im Tagesablauf, Verlässlichkeit des familiären Umfeldes und – die wohl schwierigste Elternaufgabe – Medienentzug! Alles weitere ergibt sich aus der Erhebung der Leidensgeschichten