Ganz gleich. ob Deutsches Ärzteblatt, Frankfurter Allgemeine Zeitung oder Bayerischer Rundfunk – ständig ist die Rede von Long COVID, Post COVID und Folgen der COVID-Impfung. Allein im Deutschen Ärzteblatt wurden in diesem Jahr umfangreich zu Verständnis der Krankheit, Beschreibung von Symptomen und möglichen Therapieansätzen veröffentlicht – Ergebnis: ALLES Fehlanzeige! Wir sehen das Problem mit seinen riesigen Auswirkungen auf persönliche Schicksale, den Arbeitsmarkt und das Gesundheitssystem. Allein, Hilfe scheint nicht in Sicht zu sein. Zwar ploppen hier und da mal wieder vielversprechende Berichte auf – so unterzog sich Eckart von Hirschhausen im letzten Herbst in einem zweifelhaften Selbstversuch medienwirksam einer H.E.L.P.-Apherese. Einen wirklichen Therapieansatz haben wir aber bisher nicht gefunden: abgesehen von Einzelfallberichten ist nichts in Sicht, was den unüberschaubar vielen Menschen mit Long COVID wirklich Hilfe bringen würde. Gepeinigt von chronischer Müdigkeit, Erschöpflichkeit, Luftnot, Herzbeschwerden verschiedenster Art, Haarausfall, Schmerzen, Übelkeit, Gerunchs- & Geschmacksverlust und vielen anderen Symptomen, suchen diese verzweifelt nach Hilfe – ohne Ergebnis! Neben dem Verlust an Lebensqualität, häufig Arbeitsunfähigkeit oder gar wirtschaftlicher Not, die die Betroffenen erleiden, werden Gesundheitssystem, Arbeitsmarkt und damit die gesamte Volkswirtschaft weltweit erheblich finanziell belastet.
Long COVID ist nichts Neues
Krankheitsbilder wie Myalgische Enzephalomyelitis (ME) und Chronik Fatigue (CFS) sind schon lange vor Corona bekannt gewesen. Das heisst, dass es sich um kein unbekanntes Phänomen handelt. Einzig die Quantität ist neu: bisher war kein Krankheitsbild bekannt, in dessen Gefolge derartig zahlreich Menschen aus ihrem Alltag gerissen wurden. Statt aus eigener Kraft sich zu entwickeln und für sich selbst sorgen zu können, werden plötzlich Selbstverständlichkeiten des Alltags wie Körperpflege, Essenszubereitung und Einkauf zum Kraftakt und zur existenziellen Herausforderung. Nur allzu oft ist sogar fremde Hilfe hierfür erforderlich.
Ganz hilflos sind wir nicht
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist der Komplex aus unterschiedlichsten Störungsbildern – Long COVID werden über 200 verschiedene mögliche Symptome zugeordnet – seit langer Zeit bekannt. Nicht nur das, es gibt auch Behandlungskonzepte, die sich vielfach bewährt haben. Stark vereinfacht gesagt, spielt sich folgendes nach dem Verständnis der TCM ab: eine Krankheit dringt in den Körper ein. Der Körper wehrt sich dagegen und versucht sie wieder loszuwerden. Je nach Stärke der Krankheit, aber auch nach individuell unterschiedlicher Fähigkeit der Gegenwehr, gelingt es dem Organismus mehr oder weniger gut die Erkrankung ganz oder aber nur teilweise wieder los zu werden. Verbleibt ein mehr oder weniger grosser Krankheitsrest im Organismus, treten – so die Vorstellung der TCM – Symptome auf, die sich genauso bei Long COVID finden.
Heilungsversprechen gibt es nicht
TCM ist auf jeden Fall geeignet, zumindest begleitend bei Long COVID eingesetzt zu werden. So können Symptome zumindest gelindert oder aber auch die ganze Erkrankung zu heilen. Da jeder Mensch anders ist, keine individuelle Situation mit einer anderen identisch ist, sind in der Medizin Heilungsversprechen nicht möglich. Ob Chinesische Medizin helfen kann, muss in jedem Einzelfall in einem ausführlichen Erstgespräch geklärt werden. Neben der richtigen Diagnose nach der TCM, sind konsequente Behandlung, Geduld und der Wille es Patienten zur Mitarbeit, unerlässliche Voraussetzungen für ein Gelingen!